„Entjudung“ von Theologie und Kirche

„Entjudung“ von Theologie und Kirche. Das Eisenacher »Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben« 1939–1945, Evangelische Verlagsanstalt, Christentum und Zeitgeschichte (CuZ), Band 6

Zum Inhalt: Am 6. Mai 1939 wurde mit einem Festakt auf der Wartburg in Eisenach das »Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben« auf der Grundlage einer Entschließung von elf evangelischen Landeskirchen gegründet. Das Institut war eng mit der Ideologie und Organisation der aus Thüringen stammenden »Kirchenbewegung Deutsche Christen« verbunden. Ziel dieser kirchenpolitischen Bewegung war es, den christlichen Glauben und die Institution der Kirche den Vorgaben der nationalsozialistischen Weltanschauung anzupassen. Die »Forschungsarbeiten« des kirchlichen »Entjudungsinstituts« dienten dazu, die Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik der nationalsozialistischen Machthaber gegenüber den Juden zu unterstützen und den Antisemitismus als Grundpfeiler der nationalsozialistischen Rasseideologie zu legitimieren, die evangelische Kirche von allen vorgeblich jüdischen Einflüssen zu reinigen.

„[…] Wer einen Einblick in die fatalen völkisch-antisemitischen Abirrungen des deutschen Protestantismus während der Hitlerzeit gewinnen möchte, dem sei dieses Buch zur Lektüre
empfohlen.“
(Aus der Rezension von Manfred Gailus, in: zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft, Januar 2022, S. 69.)

„[…] Arnholds ausgezeichnetes, spannend zu lesendes Buch hinterlässt nicht nur Entsetzen über die Arbeit des Instituts, sondern ebenso darüber, dass seine Mitarbeiter in Ost und West nach 1945 unbehelligt in wissenschaftlichem und kirchlichem Dienst weiterarbeiten konnten.“ (Aus der Rezension von Jürgen Israel, in: Publik Forum 23.7.2021, S. 57.)

[…] Arnholds Buch schärft den Blick für solche hochproblematischen Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unserer evangelischen Kirche. Wer sich wünscht, dass gemeinsame Feiern von jüdischen und christlichen Gläubigen eines Tages tatsächlich Selbstverständlichkeiten werden, sollte es daher unbedingt lesen. (Aus der Rezension von Dr. André Heinrich, in: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen Teil II – Ausgabe 6/2021, S. 51.)

Rezensionen